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02 02 09 – Besteigung des Vulkans Licancábur (5.916m)

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Um 03.30 Uhr läutet der Wecker. Zu dieser nachtschlafenen Zeit weckt man ja nicht einmal die Hunde (die schlafen ja auch noch)!!! Nach dem Frühstück fahren wir (es kommt auch noch ein bolivianischer Soldat mit) um 04.20 Uhr mit einem Landcruiser zum Ausgangspunkt.

Um 05.00 Uhr geht es von ca. 4.600 m los. Nach 20 Minuten ziehe ich die Windjacke und die Windhose an, da es doch nur minus 10 Grad hat. In der Aufstiegsroute kann man schon ein paar Lichter erkennen, da eine 3köpfige französische Gruppe seit drei Uhr den Aufstieg wagt. Mit unseren Stirnlampen leuchten wir uns den Weg, da es noch stockdunkel ist. Wir kommen sehr zügig voran, vorbei an alten Inca-Ruinen, und mittlerweile wird es auch schon ein bisschen heller. Wir überholen die Franzosen-Gruppe, und nach wirklich wenigen Pausen erreichen wir um 10.10 Uhr den Gipfel. Hier bläst ein eisiger Wind, der Guide meint, es hat minus 15 Grad; da wird fotografieren noch zum Abenteuer (halten das die Hände aus???). Wir stehen jetzt genau auf der Grenze zwischen Bolivien und Chile und sehen in der Ferne San Pedro de Atacama; mitten in der Atacama-Wüste sieht es aus wie eine Oase.

Macario, mein Guide, erzählt mir, dass im Kratersee vor Jahren die NASA Tauchgänge unternommen hat, und sie hat 7 verschiedene Mikroorganismen gefunden – die höchstlebenden weltweit. Macario war für 5 Jahre der Guide für die NASA. Nach nur 20 Minuten am Gipfel (bei der Kälte und dem Wind hält man es sowieso kaum länger aus) begannen wir mit dem Abstieg und bei einer geschützten Stelle machten wir eine längere Pause, denn ich wollte mein Jausenpaket nicht wieder runterschleppen – da haben´s geschaut, was ich alles verdrücken kann (und auch, was da so alles aus dem Rucksack rauskommt – so viel schleppst du mit?!?!?!?).

Mit dem Jeep fuhren wir wieder ins Guesthouse, ich packte meine Sachen, denn ich wollte am Nachmittag noch nach Chile weiterfahren. Macario meinte, ich könnte mit den Franzosen mitfahren. Die fragte ich auch, aber sie meinten, sie sind schon 5 Personen im Auto, sie können mich nur bis zur Grenze mitnehmen. Dann fragte ich ihren Guide (Casimiro, ein Canadier), der sagte dasselbe, aber auch, dass er seinen Fahrer fragen kann, ob er mich doch mitnimmt. An der Grenze warteten wir auf ihren Fahrer, und zum Glück war es für den Fahrer kein grösseres Problem. Er liess mich dann kurz vor dem chilenischen Grenzposten aussteigen und ich passierte die Grenze zu Fuss. Der Zöllner fragte, mit welchem Transport ich hierhergekommen bin, ich sagte: „Zu Fuss“. Leider glaubte er mir das nicht, deshalb sagte ich, ich sei mit einem Truck gekommen, weiss aber seine Farbe nicht mehr. Damit war er glücklich, und ich auch. Ich suchte mir ein Hostel, und nach 3 Tagen ohne Dusche konnte ich endlich wieder mal Warmwasser über meinen nicht mehr ganz so frischen Körper laufen lassen (die Thermalquelle zählt nicht als Dusche!!!).

Written by Robert

06/02/2009 um 15:26

Veröffentlicht in Bolivien 2008/2009

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